Gründung und Geschichte der KG Löstije Brücker Müüs e.V.

Die Brücker waren schon immer ein lustiges Völkchen. Man feierte Karneval ausgiebig in den Vereinen. Zur Gründung eines Brücker Karnevalsvereines kam es bis 1945 allerdings nicht.

Das ändert sich 1946 / 1947, kurz nach Endes des 2. Weltkrieges. Erste Gespräche fanden statt. Dann gründete Walter Gausmann, zu dieser Zeit Präsident der Kölner “Fidelen Zunftbrüder” zusammen mit Peter Hilden, Rudi Firle, Peter Wirtz, Alfred Ohme, Fritz Assmacher, Karl Bliersbach, Jacob Kehlenbach und noch weiteren Fastnachtbegeisterten die Karnevalsgesellschaft “Karnevalsfreunde Brück”.

Tagungslokal war die Gaststätte Bliersbach (heute “Em Hähnche”). Unter der Regie dieser KG wurden nun Karnevalssitzungen und Kostümbälle durchgeführt. 1949 ging der erste, wenn auch bescheidene Brücker Veedelzoch.
Das Mitglied Hubert Ziegler stiftete eine Vereinsfahne, die dankenswerterweise kürzlich von Peter Schnell jun. der KG übergeben wurde.
Wie es sich für eine solche Gesellschaft gehört, ließ man auch Karnevalsmützen und -orden herstellen. 1949 wollten sich die Karnevalsfreunde Brück dem Festkomitee des Kölner Karnevals anschließen. Doch man folgte dem Rat des Festkomitees und nahm eine Namensänderung vor. Fortan nannte man sich nun “Bröcker Müüs”.

Um das Vereinsleben auf eine breitere Basis zu stellen und interessanter gestalten zu können, beschloss man 1952 den Zusammenschluss mit Rather Karnevalisten, zumal einige Brücker KG Mitglieder verwandtschaftliche Beziehungen nach Rath pflegten.
Ferne hatten der Turnverein “Deutsche Eiche Rath” eine Damentanzgruppe, die nun ebenfalls der neuen Karnevalsgesellschaft, den “Bröcker-Rother-Müüs” beitrat. Diese Verbindung blieb bis 1954 bestehen.
Dann verließen die Rather die Karnevalsgesellschaft wieder. Die KG nannte sich nun wieder “Bröcker Müüs”. Es fehlte aber auch bald bei den Brücker Bürgern an engagierten Vereinsmitgliedern und vor allem an der Resonanz in der Bevölkerung. So wurde 1956 die Karnevalsgesellschaft “Bröcker Müüs” aufgelöst.

Die Interessensgemeinschaft der Vereine, Bürger und demokratischen Parteien ergriffen nun die Initiative und beauftragten die Herren Rektor Leo Pütz, Rudi Peper, Rudi Firle, Dr. Peter Bachem, Kaplan Burghard Boxler, Urban Müller und Heinz Ganss mit der Planung für einen Brücker Veedelszoch 1967.
Man traf sich am 1. November 1966 zu einer Sizung in der Gaststätte Fischer, Olperner Str. 935 und beschloss, den Zug unter das Motto “Bröck – Verröck” zu stellen.
In der Kölnischen Rundschau vom 7. Februar 1967 konnte man lesen: “In Köln-Brück gab es unter dem Motto “Bröck Verröck” Versprechungen am laufenden Band. Humorvoll wurden alle Probleme angezapft, die die Bürgerschaft bewegen. Der Veedelszoch deer Kinder und Erwachsenen darf als besonderer Erfolg der Interessengemeinschaft Köln-Brück gewertet werden, die für das nächste Jahr einen noch größeren und schöneren Zug plant.”

Auch für den zweiten Brücker Veedelszoch am 25. Februar 1968 trat wieder die IG der Vereine, Bürger und demokratischen Parteien als Veranstalter auf. Heinz Ganss wurde als Verantwortlicher für Vorbereitung und Durchführung benannt. Das Motto des Zuges lautete damals “Bröck, jestern und hück”.
Durch ein Platzkonzert auf dem Marktplatz am Sonntag vor Karneval und den Verkauf von Erbsensuppe sowie durch einige in den Brücker Gaststätten aufgestellte Spardosen, waren die Gelder zur Begleichung der Kosten für den Zug gesammelt worden. Für Musikkapellen reichte es zum allgemeinen Bedauern aber noch nicht.
Erst 1969 konnte man drei Musikzüge verpflichten.

Im Jahre 1969 erfolgte dann auch die Gründungsversammlung des “Fördervereins Brücker Karnevalszug”. Die Eintragung im Vereinsregister erfolgte am 2. Juni 1970 und wurde rechtswirksam.

In einer allgemeinen Haussammlung, jeweils im Januar, spendeten die Brücker Bürger ansehnliche Beträge, die gleichzeitig auch als Beweis dafür gelten, dass die Bevölkerung ihren Zug anerkennt und in unterstützt. Auch der Verkauf der jährlich gefertigten Karnevalsorden half, die erforderliche Summe zu erreichen.
Und schließlich gab es noch die hochherzige Spende, die Dr. Peter Bachem jeweils am Morgen des Karnevalssonntags bei einem Empfang in seinem Haus am Klausenberg den Verantwortlichen des Zuges überreichte.

Am 1. Oktober 1968 wurde in der ordentlichen Migliederversammlung beschlossen, künftig den Verein umzubenennen in “Löstije Brücker Müüs e.V.” Als Präsident wurde Heinz Ganss gewählt. In dieser Versammlung wurde weiterhin ein Senat des Vereins gegründet. Als Senatspräsident wurde Manfred Güntgen gewählt.

In der Mitgliederversammlung 2004 wurde Dominik Becker zum Präsidenten gewählt. Er war mit 23 Jahren der jüngste Präsident der Kölner Gesellschaften.

Bei den Veranstaltungen im Brücker Festzelt werden neue Konzepte eingebracht. So wurden u.a. die Jugendparty und die Kinder Sitzung etabliert.

2006 löste sich der Senat des Vereins auf. In der Jahreshauptversammlung beschlossen die Mitglieder den Verein in eine Karnevalsgesellschaft umzubenennen. Mit der Eintragung ins Vereinsregister wurde die Entscheidung rechtswirksam. Ab sofort dürfen vor dem Namen „Löstije Brücker Müüs“ die Buchstaben „KG“ geführt werden.

Im Jahr 2007 wurde die Kostümsitzung nach einem Jahr Pause als „VeedelsSitzung“ neu konzipiert. Seitdem wird sie von den Brücker Müüs mit Sitzungspräsident Dominik Becker veranstaltet. Ebenfalls in diesem Jahr wurde zum ersten Mal der „Tanz in den Mai“ als gemeinsame Veranstaltung von Brücker Müüs, Party People und Funken Feinripp im Asado gefeiert.

2008 starteten wir gemeinsam mit vielen Aktiven des Brücker Karnevals bei einem Kölschen Abend in der Reitschule Schröder in Rath/Heumar in die Session.
Auf der Mitgliederversammlung wurden einige Veränderungen in unserer Satzung genehmigt und verabschiedet.

2009 erhielten die Brücker Müüs für ihr Engagement zugunsten von Menschen mit geistiger Behinderung einen Preis der Lebenshilfe Köln.

Em Hähnche wurde mit knapp 50 Jecken einen Tag lang ein Beitrag für die Pro7 Sendung „Galileo“ gedreht.

Im Mai wurde wurde die Gaststätte „Em Hähnche“ als offizielles Vereinscasino der Brücker Müüs eingeweiht und eine entsprechende Plakette am Haus angebracht. Seitdem findet dort auch der Stammtisch der KG an jedem 3. Dienstag im Monat statt.

2010 gab es zwei Premieren. Mit dem Titel „Brücklyn“ startete eine neue Jugendparty „Em Hähnche“ und im Herbst luden Brücker Müüs, Party People und Funken Feinripp zum „Großen Brücker Oktoberfest“ ein.

Auf der Jahreshauptversammlung des Festkomitee Kölner Karneval sind wir vom „Fördernden“ zum „Hospitierenden Mitglied“ ernannt worden.

Seit 2010 begleitet uns nun auch unsere eigene Tanzgarde, die Tanzmüüs unter der Leitung von Verena Herberhold durch die tollen Tage.

2011 Eine Ordensvitrine mit allen Sessionsorden der Löstijen Brücker Müüs wurde „Em Hähnche“ aufgehangen.

2014 ist das Brücker Festzelt von der Wiese in der Flehbachaue auf den Marktplatz umgezogen. Auf der VeedelsSitzung wurde Dominik Becker zum 10-jährigen Präsidentenjubiläum feierlich eine neue Präsidentenkette durch Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees überreicht.

Beim Brücker Veedelszoch war der Trainer des 1. FC Köln, Peter Stöger auf dem Wagen des SC Brück zu Gast.

Anlässlich der Feier zur 100-jährigen Eingemeindung von Brück zu Köln traten die Herren des Vorstands der Müüs als Doubles von Marie Luise Nikuta auf.

2015 wurden die Brücker Müüs Mitglied bei „De Plaggeköpp vun 1998 e.V.“ – seitdem ist unsere Fahne regelmäßig im Rosenmontagszug und bei vielen anderen Veranstaltungen vertreten.

2017 brachte beim diesjährigen Veedelszoch Carolin Kebekus auf dem Wagen der Brücker Tanzmüüs Kamelle und Strüssjer unter die Jecken.

Im Mai feierte das „Brücknerfest“ als Nachfolger des legendären Tennenfestes Premiere. Fast drei Jahrzehnte fand vorher das Tennenfest des Senats auf dem Hof der Familie Meyers statt. Die Erlöse kommen seitdem dem Brücker Veedelszoch zugute. 

2018 ging die erste Fußgruppe der Löstijen Brücker Müüs passend zum Motto „50 Johr Wildpark Bröck, för jrosse und kleine Lück“ in Tierkostümen verkleidet im Veedelszoch mit.

Am Karnevalssamstag gab es im Festzelt eine Premiere. Der Mitsingabend „Brück singt“ begeisterte unter Führung von Michael Schmidt die Jecken.

2019 sangen sich die Mitglieder der Brücker Müüs im Januar auf einer musikalischen Stadtführung unter Leitung von Peter Buchbinder durch die Kölner Altstadt.

2020 zog der 55. Brücker Veedelszoch trotz stürmischen Wetter durch die Brücker Straßen und kam ohne besondere Vorkommnisse ins Ziel. Die Freude über den Zoch war bei allen Teilnehmenden und Zuschauenden riesengroß.

Aber es gab auch eine traurige Nachricht. Am Aschermittwoch schloss unser Vereinscasino „Em Hähnche“ vorerst seine Türen.

Die KG Alt Köllen vun 1883 e.V. verlieh den Müüs eine „Goldene Mütze“ für besondere Verdienste um den Kölner Karneval als langjährige Ausrichter des Brücker Veedelszochs.

Im Sommer ging unsere neue Webseite www.kg-brueck.de online.

2021 fielen alle Veranstaltungen und Umzüge aufgrund der Pandemie aus. Das Brücker Festheft und der Müüs „Corona Sonder-Sessionsorden“ erschienen trotzdem.

Im Mai wurde die Satzung der Brücker Müüs bei einer Online-Mitgliederversammlung angepasst und „auf den neusten Stand“ gebracht.

Die Session 2021/2022 ist für uns ein ganz besonderes Jahr. Wir feiern unser Jubiläum „75 Jahre Löstije Brücker Müüs!“ und freuen uns auf Veranstaltungen und den Veedelszoch unter dem Motto „Alles hät sing Zick! 75 Jahre Löstije Brücker Müüs“.

Hier findet ihr die Satzung der Brücker Müüs.

Hier findet ihr die Chronik der Brücker Müüs.