Uns ist durchaus bewusst, dass in der aktuellen Zeit in der wir leben das unbeschwerte Lachen, die Ausgelassenheit und der Humor augenscheinlich einfach nicht zusammen passen wollen.

Aber unsere Meinung dazu ist, dass besonders in diesen Zeiten das unbeschwerte Lachen, die Ausgelassenheit und der Humor wichtig und legitim sind, um Kraft zu tanken, abschalten zu können und zu dürfen, um das schier Unfassbare zu ertragen.

In diesem Sinne hoffen wir, euch mit dieser Kolumne ein kleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihr für einen kurzen Momente die schweren Themen beiseite rücken könnt.

Frühjahrsputz oder Hossa Hossa Fiesta Mexicana äh Casa Schmutzico

Uta Schumann Kolumne von Uta Schumann

Alles fing so gemütlich an. Die Vögel sangen, der kleine Bach am Haus plätscherte, die Bäume und Triebe (nur die der Blumen natürlich) schlugen aus und die Familie sitzt mit einem Latte Macchiato mit frisch geschäumter Hafermilch am Frühstückstisch. Dazu das Lied von Max Raabe „Der perfekte Moment wird heute verpennt. Das was ich nur tu, Kühlschrank auf und wieder zu“.

Tja so hätte es sein können, wenn nicht der Blick auf die Fenster die Stimmung kippen lassen würde. Wo ist der Garten hin? Wo die Kinder, die da gerade noch spielten?

Ein eiskaltes Gefühl der Mystery Serie „Lost“ kriecht langsam die Beine hoch. Denn nach einigen Monaten von Schnee und Eis ist der Durchblick durch die Fenster eine Illusion a la David Copperfield, Siegfried und Roy und der Ehrlich Brothers. Vorbei mit dem wohlig warmen Gefühl der Trägheit. Und ehe der „Skandal im Sperrbezirk“ ausbricht und man sich „Jenseits von Eden“ oder wie im „Abenteuerland„ fühlt, die „kleine Taschenlampe brenn“ rausgeholt und mit dem „Sonderzug zum Frühjahrsputz“ gefahren ist.

Die Nachbarn ahnen schon Furchtbares. Ich höre nur noch sich schnell schließende Fenster und Terrassentüren, denn sie wissen, wenn Alexa in Gang gesetzt wird und der Ruf ertönt „Alexa spiele die besten Schlager aus den 70er, 80er, 90er Jahren und von heute“, ist es zu spät. Das Putzkommando mit dem grünen Punkt und dem Mikrofasertuch „Ein bisschen Spaß muss sein“ denn „Wunder gibt es immer wieder, man muss sie nur (im Sommer durch die Fenster) sehen sowie der Schrubber „Atemlos durch die Küche“ haben wieder mit einer „Polonäse Sauber- und Blankenese“ bei Uta Einzug ins Haus gehalten.

Da wird nun geschrubbt, gewienert, gemobbt äh gewischmoppt, geflucht, geweint, gelacht, genascht, getrunken, geräumt, geträumt und natürlich gesungen, gesungen und nochmals gesungen. „Rock me Meister Propper, Bref, Sagrotan und Frosch“.
Hossa, hossa ist DER Erkennungsruf aller unterschätzten Putzfrauen und Putzmänner.
„Im (Putz)wagen vor mir fährt ein junges Wollmäuschen“ ist die Ode an die Freude. Das Lied „Tränen lügen nicht“ motiviert kurz vor der Selbstaufgabe, und man beantwortet Rudi Carrells Frage “Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer?“ mit einem tiefen Seufzen „Hoffentlich nie wieder“.

„Ein Bett im Kornfeld“ ist zeitweise der sehnlichste Wunsch bei der anstrengenden Putzarbeit und wusstet ihr, dass Vicky Leandros und Wolle Petry mit dem Putzhit „Theo wir fahr`n in die Hölle, Hölle, Hölle“ im April immer die Nummer 1 sind?
Aber auch „Tage wie diese“ gehen vorbei und das Haus hat „irgendwann, irgendwo, irgendwie“ keine Ecken mehr und der „Griechische Wein“ in der „Kleinen Kneipe an der Ecke“ lockt. Und wenn ein Mann noch einmal sagt „Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem“ dann spielt er bei der „Mimi im Krimi abends im Bett„ die Hauptrolle. Aber „was weiß der Geier oder weiß er nicht“ schon?

Nach getaner Arbeit sieht man nicht nur endlich wieder den „Sternenhimmel“, sondern das Haus duftet wunderbar nach „Himbeereis zum Frühstück“ und „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“. Und verdient hat man nicht nur „Bronze, Silber und Gold“.

In diesem Sinne wünschen wir euch „ein knallrotes Gummiboot“, kein „Tretboot in Seenot“, immer wieder die Erlebnisse auf der Insel „Santa Maria“, „Deine Spuren im Sand“, „Es war Sommer“ und natürlich alles mit viel „Hossa, Hossa!“